04.10.2011

Gewohnheitstrinker - 1984


1. 1984
2. Moderne Zeiten
3. Urlaub in der Heimat
4. Werbung & Konsum
5. Himmelstor
6. Missbraucht
7. Es ist vorbei
8. Wildes Tier
9. Nicht meine Welt
10. Szenestreit
11. Rock´n`Roll
12. Dein letztes Glas
13. Herdentrieb


 

1. 1984

Krieg ist Frieden,
Freiheit Sklaverei,
Big Brother is watching you,
Und überall dabei,
Der Alptraum Überwachungsstaat,
Ist heute real,
Du bist ein gläserner Bürger,
Hast keine andere Wahl,

Kehrreim:
Kalte Augen sehen dich,
Orwell´s Fiction heute Real,
Vater Staat hört überall mit,
Big Brother sieht dich überall,

Das Visier der Kamera hat dich entdeckt,
Egal wo du hingehst, es gibt kein Versteck,
Der Datenschutz verkauft,
Für ein Apfel und ein Ei,
Die Sicherheit gewahrt,
Doch du bist nicht mehr frei,

Kehrreim:
Kalte Augen sehen dich,
Orwell´s Fiction heute Real,
Vater Staat hört überall mit,
Big Brother sieht dich überall,

Die Menschheit lernt aus Fehlern,
Um sie neu zu begehen,
Die Menschen sind blind,
Und können es nicht verstehen,
SAGT NIE EURE MEINUNG,
BIG BROTHER HÖRT MIT 

2. Moderne Zeiten
Die Produktion muss stimmen,
Hör auf zu denken,
Flüchte dich in deine Träume,
Niemals Zeit verschwenden,
Die Stechuhr ist dein Joch,
Das du jeden Abend liebst,
Von Dir wird erwartet,
Das du alles gibst,

Kehrreim::

Chor: Und immer schneller, immer schneller,
Die Stückzahl bestimmt dein Lohn,
Chor: Und immer schneller, immer schneller,
Arbeitersohn,
Chor: Und immer schneller, immer schneller,
Dein Chef ist Stolz auf dich,
Chor: Und immer schneller, immer schneller,
Acht Stunden, jede Schicht,

Das sind moderne Zeiten,
Du bist der Clown, der Idiot,
Akkord das ganze Leben lang,
Malochen bis zum Tod,
Deine Zukunftsangst hat aus dir,
Einen Roboter gemacht,
Klappe zu, Affe tot
Schicht im Schacht.


3. Urlaub in der Heimat
Ich fahre in das Land meiner Sehnsucht,
In das Land, was ich meine Heimat nenn?.
Das ist ein Urlaub in der Heimat,
Das ist ein Urlaub an Orten, die ich kenn.

Ich gehe die alten Wege
Ich geh als Fremder auf bekanntem Pfad
Schritt für Schritt ein bißchen mehr Erinnerung
Schritt für Schritt auf einem schmalen Grat.

Refr. I: Kopflos, ohne Plan in eine Zeit
Eingetaucht, in eine Wunschvergangenheit.
So stürzen wir blind der Freiheit hinterher
Zum Greifen nah - doch zum Tragen viel zu schwer.

Ich fahre in die Lande meiner Unschuld,
Doch heute ist es wie zum ersten Mal:
Die Strassen hier gepflastert mit Vergangenheit,
Mal dunkel, hell, mal breit und mal schmal.

Ich geh entlang der Strände an den Wassern,
An den Wassern, die ich niemals überquer.
Das Land im Westen hinter grauen Nebelbänken.
Und hinter diesen Nebelbänken graues Meer.

Refr. III: Kleingehaun von einem überstarken Zwang,
Dessen Ende auch den Tod bedeuten kann.
So stürzen wir blind der Freiheit hinterher
Zum Greifen nah - doch zum Tragen viel zu schwer.

4. Werbung & Konsum
Mit freundlicher Unterstützung,
Wird dieses Lied präsentiert,
Von Krombacher und TV Spielfilm,
Und unser Management kassiert,
Im Fernsehn und im Radio,
Ist die Zielgruppe anvisiert,
Kommerzielle Pausen,
Für jedes Alter arrangiert

Kehreim:

Ich weiß nicht mehr wo ich noch hingehen kann,
Die Werbung findet mich immer,
Das ganze Leben lang,
Weichspülterror , Softdrink Diktatur,
Die Konsumpropaganda, für mein Hirn eine Tortur,

Red Bull verleiht Flügel,
Trink Fanta und du bist IN,
Im ?Whopper? ist mehr Fleisch,
Drum geh zu Burger King,
Wir sind alle ein bisschen Bluna,
Spül mit Pril und spar Geld,
Der Spee Fuchs und die Milka Kuh,
Ziehen um die Welt,

Kehreim:

Ich weiß nicht mehr wo ich noch hingehen kann,
Die Werbung findet mich immer,
Das ganze Leben lang,
Weichspülterror , Softdrink Diktatur,
Die Konsumpropaganda, für mein Hirn eine Tortur,

Mit Sau dummen Sprüchen,
Klopfen sie jeden Weich,
Verführen zum Konsum,
Und werden stinke Reich,
Hirnlose Vergleiche,
Mit nutzlosen Waren,
Den Leuten ist´s egal,
Sie kaufen in Scharen

5. Himmelstor
Liebe Gemeinde, beugt euch vor,
Streckt raus euer weites Himmelstor,
Die Gotteshand wird eingeölt,
Die Mokkahöhle wird verwöhnt,

Kehreim:

Man hört sie schreien von weit und fern,
Die Nächstenliebe wird vollbracht,
Das Gotteshaus, ein Sündenpool,
Lust und Schmerz im Darm entfacht,

Die Schäfchen grunzen ganz versaut,
Ins Gotteshaus sich keiner traut,
Man hört sie stöhnen, man hört sie schrein,
Die Kacke spritzt, sie saufen Wein,

Kehreim:

Man hört sie schreien von weit und fern,
Die Nächstenliebe wird vollbracht,
Das Gotteshaus, ein Sündenpool,
Lust und Schmerz im Darm entfacht,

Das braune Manna klebt an ihrer Haut,
Der Geruch ist ihnen wohl vertraut,
Denn jeden Sonntag um diese Zeit,
Dehnt man sich die Höhle breit.

6. Missbraucht
Sie haben dich geschluckt,
wie schon so viele von uns bisher.
Sie haben dich verführt,
Jetzt gibt es kein Entkommen mehr.
Sie haben dich betört
Und deinen klaren Blick getrübt.
Sie haben dich eingesperrt
Du kannst jetzt nicht mehr zurück

Refrain:

Sie nahmen Dir die Freunde, Deine Freiheit, Deinen Stolz
Sie mißbrauchten Dich für Ziele
Sie verdrehten Dir den Hals
Mißbraucht, einfach nur Mißbraucht.

Du hast dich eingereiht,
Hast dich uniformiert.
Deine Persönlichkeit verlorn,
Deine Persönlichkeit zerstört.
Du machst die Drecksarbeit,
Wirst wie ein Werkzeug schlicht verheizt:
Das Futter der Kanonen,
Ein Verlorener im Raum der Zeit.

Hast du den Dienst für sie erfüllt
Spucken sie dich wieder aus:
Nur noch eine leere Hülle,
Als ein Schatten deiner selbst.
Warum hast du dein Herz verkauft?
Warum hast du da mitgespielt,
Warum hast du dich selbst versklavt,
Wo doch jeder zu dir hielt?

Zwischenspiel:

Sie nahmen dir die Freiheit,
Deine Freunde und dein Stolz.
Sie mißbrauchten dich für Ziele,
Sie verdrehten dir den Hals

7. Es ist vorbei
Ich lies mich nicht belehren,
Eckte überall an,
Vorschriften waren nur Worte,
In meinem Freiheitswahn,
Ich schlug so manche Fresse ein,
Benahm mich oft daneben,
Alkohol war wichtiger,
Als alles in meinem Leben,

Refr.:
Es ist vorbei, ein Outlaw geht in Rente,
Es ist vorbei, man hat zuviel erlebt,
Es ist vorbei, das Leben nimmt seinen Lauf,
Es ist vorbei, nie wieder Gericht und Polizei,

Sozialarbeiter und Richter,
Waren eine gute Hilfe,
Sie stuften mich in Kategorie,
Junger Mann ohne Perspektive,
Eine Gefahr für die Ordnung,
Immer gegen das System,
Ein Sandkorn im Getriebe,
Für den Staat sehr unbequem,

Refr.

Jeder Funken Rebellion,
Erlischt auch irgendwann,
Man lebt halt sein Leben,
Passt sich irgendwie an,
Man rennt zur Maloche,
Und der Kohle hinterher,
Abends vor der Glotze,
Mach ich mich auf dem Sofa schwer.

8. Wildes Tier
Sei ein wildes Tier,
Beiss die Hand die dich füttert,
Hasse deine Herren,
Das jeder vor dir zittert,
Beiss so lange du atmen kannst,
Geh zugrunde oder Lebe weiter,
Zerreis deine Ketten,
Wirf ab deinen Reiter,


Sei ein wildes Tier,
und lass dich nicht formen,
Scheiss auf die Zwänge,
Die Regeln und die Normen

Sei ein wildes Tier,
Und finde keine Ruh,
Sie wollen dich knechten,
Lass es niemals zu,
Sie verdauen deine Wildheit,
Deine Wildheit wird zu Kot,
Sei ein wildes Tier,
Reiß aus, aus deiner Not,

9. Nicht meine Welt
Erzähl mir nichts vom Leben,
Und wie ich´s Leben soll,
Halt einfach deine Schnauze,
Quatsch mir nicht die Ohren voll,
Deine Weisheit ist für´n Arsch,
Und genau da gehört sie hin,
Nach abgedroschenen Phrasen,
Steht mir nicht der Sinn,

Kehrreim:
Mit offenen Augen durchs Leben gehen,
Das ist mein Way of Life,
Vielleicht denk ich wie ein Teenager,
Vielleicht bin ich auch sehr reif,
Ich brauch auf keinen Fall,
Jemand der mich führt,
Mein Leben ist ein Schutzgebiet,
Von fremder Hand unberührt,

Ich bin kein feiger Held,
Erzähl niemanden wie er Leben soll,
Vom bitterbösen Narrenspiel,
Hab ich die Schnauze voll,
Leben wie drei Affen,
Nichts hören, sehen, sagen,
Das ist nicht meine Welt,
Ich kann das nicht ertragen.

10. Szenestreit
Eine Mode findet Einzug in der Kleinstadt,
Eine Mode die die Szene definiert,
Die, die Gruppen deutlich unterscheidet,
Eine Schublade für jeden konzipiert,
Bist du "PC-Polizist" oder ein "Oi! Skin",
Hörst du Rechtsrock oder bist du Anarchist,
Liebst du Frieden oder ist Gewalt ein Mittel,
Ist ein Fickenwitz Erzähler ein Sexist,

Kehreim:
Ein Szenestreit...ein Szenestreit - ich scheiß drauf,
Ein Szenestreit ...ein Szenestreit so spießig und verdreht,
Ein Szenestreit ...ein Szenestreit - zum kotzen

Bist du Streetpunk, ne Emanze oder Zecke,
Isst du Fleisch oder bist du streng Vegan,
Bist du Hippi, Kiffer oder Kommie,
Fährst du Auto weil es Spaß macht, oder Bahn,
Hört du Emo, Punk, HC oder Offbeat,
Trägst du Lederjacke, Jeans oder gar Kord,
Schmeisst du Steine, hasst du Bullen, liebst du Tiere,
Ist ein Attentat rechtfertigt oder Mord,

Kehreim:
Ein Szenestreit...ein Szenestreit - ich scheiß drauf,
Ein Szenestreit ...ein Szenestreit so spießig und verdreht,
Ein Szenestreit ...ein Szenestreit - zum kotzen

11. Rock´n`Roll
Ich kann es nicht mehr ertragen,
Seit Jahren schon dieselben Fragen:
Brech ich aus, leb ich mein Leben?
Oder soll ich mich ergeben?

Kehrreim:

Ich hab die Schnauze voll:
Ich will einfach Rock n Roll

Nach den Zeiten andere Leute leben,
Nach den Zielen kranker Tiere streben.
Kinder zeugen, Häuser bauen, Bäume pflanzen?
Wie ein Tanzbär nach der Nase anderer tanzen?

Kehrreim:

Ich hab die Schnauze voll:
Ich will einfach Rock n Roll

Wunschlos glücklich Geld verdienen,
Eingebaut in ein Volk tüchtiger Bienen:
Unter Tausend immer an der Leine,
In riesigen Gruppen aber dennoch alleine.

Zwischenstück:

Das ist so widerlich, so blind naiv;
Das ist so abgrundtief schräg, verkehrt und schief.

Refr.: Deshalb brauch ich Rock n Roll...

12. Dein letztes Glas
Die Party ist vorbei und dein Hirn ist so leer,
Das rauschen in den Ohren ist noch nicht verklungen,
Du fühlst dich matt und dein Kopf ist so schwer,
Längst ist er nach vorne gesunken,


Der Rausch des Exzess ist gerade am verklingen,
Da kommen auch schon die ersten Depressionen,
Düstere Gedanken die dich verschlingen,
Dich mit Schmerz und Leid belohnen,

Kehrreim:

Heute trinkst du dein letztes Glas,
Trinkst auf eine echt gute Zeit,
Auf all den erlebten Spaß und Hass,
Doch jetzt ist es soweit,
Die guten Zeiten sind vorbei,
Alte Freunde haben dich längst vergessen,
Doch du bist immer noch mit Herz dabei,
Hast dich nie an anderen gemessen,

Dein Glas, ist es halb leer oder voll,
Du bist verwirrt, deine Gedanken sind vernebelt,
Und tief in dir entlädt sich dieser Groll,
Du willst laut schreien, doch du bist wie geknebelt,

Kehrreim:

Heute trinkst du dein letztes Glas,
Trinkst auf eine echt gute Zeit,
Auf all den erlebten Spaß und Hass,
Doch jetzt ist es soweit,
Die guten Zeiten sind vorbei,
Alte Freunde haben dich längst vergessen,
Doch du bist immer noch mit Herz dabei,
Hast dich nie an anderen gemessen,

13. Herdentrieb
Mit der Masse stets marschiert,
Als Herdentier determiniert,
Klischees bedient, Klischees verflucht,
Verzweifelt Auswege gesucht,
Ne Phase hier, den Stil vertauscht,
Entlarvt, gedreht, sich nicht getraut,

Kehrreim:
Ich will so was einfach nicht mehr hören,
Die Argumente fürs verlieren,
Den Spruch, es gibt hier keinen Raum,
Die Rebellion ein Jugendtraum,
Der sich doch stets wiederholt,
und schließlich ist man ungepolt,

Nicht mal im Kopf bleibt was zurück,
Deutschland bedeutet schließlich Glück,
Ein Wunsch durch ?Reife? kurz zerstört,
Auf Pubertät knapp reduziert,
Zurück blieb nur ein Rinderhirn,
Und ein paar Runzeln auf der Stirn,

Kehrreim:
Ich will so was einfach nicht mehr hören,
Die Argumente fürs verlieren,
Den Spruch, es gibt hier keinen Raum,
Die Rebellion ein Jugendtraum,
Der sich doch stets wiederholt,
und schließlich ist man ungepolt,

Ach ihr seit doch längst Lebenstot,
Fresst täglich eure Herdenbrot,
Verleugnet euer krankes Sein,
Sprecht nicht mal mehr für euch das Nein,
Das wenigstens noch was versucht,
Das wenigstens noch was versucht,

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